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Menschlichkeit und Computer

(Warum ist MS-Windows besser als Linux)

Um vorab alle Informatikgewandte zu beruhigen, muß ich erklären, daß selbstverständlich Linux (ein nicht komerzieles Computer Operations System) unter fast jedem technischen Aspekt besser als Windows ist. Warum also der Titel? Ich habe bestimmt nicht vor, die einzelnen Systeme auseinander zu nehmen und nacheinander aufzuzählen, wie gut oder wie schlecht jede OS ist. Solche Aufzählungen bringen doch schließlich nicht weiter und, was seltsam ist, sind sie in der Lage so die Gemüter zu bewegen, daß es nur politischen Auseinandersetzungen gleichen kann. Das bringt mich auf Gedanken. Warum gibt es eigentlich Leute die sich für ein System so eifrig und ohne einen sichtbaren Nutzen einsetzen, als ob es die Frage ihrer Ehre wäre? Werden die Menschen irgendwann noch zusätzlich auf die Windows und Linux Benutzer geteilt?

Es scheint so, was einzig dieses unvernünftige Verhalten erklären könnte, daß ein Computer, sein OS und bestimmte Programme zu "Pseudofreunden" der Menschen werden. Menschliche Züge werden ihnen gegeben und eine Trennung von denen für Benutzer sichtbar schmerzhaft ist und vermieden wird. Diese These ist sicherlich gewagt, weil doch bekannt ist, daß jeder das Seine lobt; Opel und VW Besitzer sind auch nur auf ihre Autos fixiert. Das Verhältnis Mensch Computer hat trotzdem einige andere Aspekte. Das übersteigt die gewöhnliche Gebundheit der Menschen mit Dingen oder ihre Abneigung zu Veränderungen. Das müßten schon viele Unternehmer zu spüren bekommen, als sie es versuchten ein neues System oder Programmpaket einzuführen. Die Mitarbeiter haben oft fast mit einem Aufstand reagiert. Die Techniker werden zu meist gehaßten Personen, die nur darauf lauern, den Arbeitsprozeß und Unternehmensfrieden zu zerstören.

Wahrscheinlich haben das die großen Softwarefirmen schon lange herausgefunden. Mit dem Kennzahlen und Informatik Zauberwörtern wie Multitasking wird schon lange keine Werbung gemacht. Werbeagenturen versuchen zu vermitteln, daß die Benutzung bestimmten Programmen zu Weltanschaungsache wird. Macintosh hat vor kurzen mit Motto: "Sei anders benutze Macintosh" geworben. Auf dem Werbespott könnte man solche Freidenker wie Martin Luther King oder Lech Walensa erkennen. Was hat aber eigentlich ein Kampf um Frieden mit einem Koputersystem zu tun? Microsoft, von Gegner "M$" geschrieben, macht Werbung mit einen fast mystischen Satz "Where do you want to go today?". Wer kann solche fragen stellen? ein näher Freund, besorgt und mitfühlend. Doch zurück zum Thema. Windows hat die Welt erobert, fast alle benutzen es, es ist ein Standard geworden. Vielleicht sollten die Linuxaner nicht erzählen "Linux ist absturzsicher" aber gleich verkünden "Linux liebt dich, er läßt dich nicht im Stich".

Warum gibt man den Computer menschliche Züge und erwartet von denen Menschlichkeit. Die Tatsache, daß sie in manchen die geistliche Möglichkeiten der Menschen übertreffen reicht doch nicht, um ihnen solche Eigenschaften wie Denken, Empfinden, Wahrnehmen zuzuschreiben. Meist die Leute, die erst mit Computer arbeiten angefangen haben, können es nicht lassen den Computer als bißchen mehr als schnelles Taschenrechner zu betrachten. Das deutsche Wort "Rechner" ist in dem Sinne völlig passend aber es hat nicht die Marketing-Durchschlagskraft des Wortes "Computer". Ein Computer kann Wille haben, boshaft und hinterlistig sein. Es ist ein Phänomen, der vielleicht nur für Psychologen oder Soziologen interessant sein könnte. Aber auch für einen Techniker muß es begreiflich sein, daß Menschen zu Menschen neigen. Mensch ist ein soziales Wesen. Darum ist sogar ein Hauch an Humanität am Computer besser aufgenommen als gar keine. Bei Word97 hat man einen kleinen animierten Assistenten (Helfer) eingebaut, der verschiedene Grimassen schneidet und blockiert zeitweise den Rechnerfortschritt. Für einen normalen Benutzer, macht es aber die ein paar Abstürze wett und hinterläßt einen guten Eindruck. Die Leute werden gelernt. "Bist du gut zu einen Computer (Benutze MS) ist er auch dein Freund" Solches Verhalten wird normalerweise den Kindern zu Mitmenschen gelernt. Ich persönlich sehe solche Humanisierung als gefährlich. Ich mag nicht wenn Tiere oder Maschinen wie Menschen behandelt werden und Menschen wie Dinge. Ein Computer ist eine Maschine, die extrem schnell rechnen kann. Ein Werkzeug in dem Sinne.

Die oft gestellten Fragen, wann wird ein Computer den Menschen übertreffen oder was für ein Prototyp zu erst einen Turingtest schafft. Der Turing Test halte ich selbst für unsinnig. Ein Computer sollte durch eine Konversation nicht von einen Menschen zu unterscheiden sein. Ja, aber das hängt offensichtlich davon wie intelligent der Mensch ist, der sich mit dem Computer unterhält.

Von ein paar Jahren haben sich ein paar Studenten einen Scherz mit ihren Professor erlaubt. Sie sagten sie haben ein Programm, das für ein Turingtest bereit ist. Sie unterhielten sich mit Hilfe von Tastaturen und Bildschirmen. Es sollten ein paar Personen und ein Computer Programm auf die Fragen von Professor antworten. Der Professor hat nach ein paar Fragen ein paar Studenten als eine Maschine entpuppt. Dieses Programm gab es aber nicht.

Die Biologen und Informatiker haben schon längst festgestellt, daß Computerrechnen mit menschlichen Denken nichts zu tun hat. Es handelt sich scheinbar um zwei völlig unterschiedliche Arten von Prozessen. Der Computer ist dem Menschlichen Gehirn sehr primitiv. Hier hilft seine Rechnerkapazität nicht. Interessant ist aber, daß obwohl vielleicht ein Computer ein menschliches Gehirn irgendwann simulieren könnte, der umgekehrte Weg nicht möglich ist. Kein Mensch könnte einen Computer simulieren oder versuchen Sie gezielt ein paar Millionen Additionen in einer Sekunden durchzuführen. (Vielleicht macht unseres Gehirn so was wie Additionen und das parallel aber es ist nicht bewußt zu steuern). Wenn ein Computer ein Schachspiel mit Kasparow gewinnt, kann man nur staunen wie perfekt Kasparow Gehirn funktioniert, daß es für einen Riesenrechner so schlecht zu schlagen ist. Wie ein Schachprogramm funktioniert wissen Alle (Informatiker), fragen Sie aber Kasparow wie er eigentlich Schach spielt.

Man sollte aber nicht die enorme Rechenkapazität der Computer unterschätzen. Es ist zwar wahr, daß wir jeden Rechnerschritt des Computer nachvollziehen können, da wir ihn doch selbst gebaut haben, aber bei Milliarden von Rechnerschritten, ist die Weltexistenz zu kurz, um per Hand die Richtigkeit der Ergebnisse nachzuprüfen. Stellen wir uns vor, daß ein Mensch von einer komplizierten Entscheidung (z.B. politischer oder wirtschaftlicher Natur) steht. Weil für die Entscheidung viele Umstände berücksichtigt werden müssen, benutzt der Mensch einen Analyseprogramm, daß mit Hilfe von Milliarden von Operationen alle Umstände abwiegt und schließlich einen Vorschlag als Ergebnis liefert. Die Korrektheit des Ergebnissen kann aufgrund der Komplexität der Berechnungen nur mit Hilfe von anderen Computer nachgeprüft werden und obwohl das letzt Wort zu Menschen gehört, kann man nicht sagen, daß er die Entscheidung gefallen hat. Was wollte ich durch dieses Beispiel zeigen. Die Computer brauchen gar nicht menschlich "Inteligent" zu werden und die Entscheidungen (also auch Freiheit) von Homosapiens zu nehmen.

Welcher OS ist schließlich besser Windows oder Linux. Das ist egal solange sie funktionieren und ihre Aufgaben erfüllen und das überlasse ich jedem selbst auszufinden.


Artur Trzewik