Die rasante Entwicklung der XX Jahrhundert hat die Menschen ihre Zukunft sehr positiv sehen lassen. Es schien als ob es nur eine Frage der Zeit wäre, wenn alle Menschen im Frieden und Wohlstand leben werden. Obwohl man bereits in der 60'ger Jahren gewisse Entwicklungen immer kritischer betrachtete, ist der Glaube an die heilende Wirkung des Fortschrittes und der Aufklärung nicht erloschen. Mißstände wie Umweltverschmutzung oder regionale Armutsgebiete werden einer schlechten Regulierung oder der Profitgier unbekannter Kräfte zugeschrieben, die mit scharfer Kontrolle behoben werden könnten. Die Europäer und vor allem die Amerikaner haben ihren Lebensstil (Way of Life) als das Ziel der Entwicklung der übrigen Welt verstanden. Demokratie gepaart mit liberalen Kapitalismus, gestützt auf Wachstum durch technischen Fortschritt haben Millionen Menschen in einem noch nie gekannten Wohlstand leben lassen und das mit hohen Maß an persönlicher Freiheit. Leider ist die Stabilität solchen Systems nur scheinbar.
Das XXI. Jahrhundert wird uns mit einer Reihe von neuen großen Problemen konfrontieren. Auch die alten schon "gelösten" Problemen werden in neuen Qualität wieder auftauchen. Es sind "große Probleme", weil sie nicht nur zu lokalen Störungen führen könnten, sondern wie ein Lawineneffekt das ganze System zu Fall bringen können.
Jetzt ein paar Erläuterungen. Ein Problem wird hier als eine reale Gefahr oder Bedrohung verstanden. Auch die Bezeichnung der ganzen menschlichen Welt als einer Struktur bedarf einer Erläuterung. Durch die Beschleunigung des Informationsaustausches und der Transportmöglichkeiten jeglicher Art ist die Welt zu einem globalen Dorf geschrumpft. Die Verflechtungen politischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Art durchdringen die Kontinente. Die Reaktionszeit hat sich durch das so entstandene Netzwerk dermaßen verkürzt, daß es oft den Anschein haben könnte, daß komplexe Prozesse sich in Echtzeit beeinflussen. Unsere Welt ist zu einer komplexen Struktur geworden. Das wird insbesondere bei den Finanzmärkten sichtbar. Kein Land ist heute im Stande eine selbständige Volkswirtschaft zu führen. Noch von ein paar Jahrhunderten hat man den Fall der Maya Kultur im Europa nicht mal bemerkt, heute sind die Ereignisse am anderen Ende der Welt für ein Volk lebenswichtig. Deswegen können lokale Störungen (Massensterben) durch komplexe Verflechtungen heutzutage die ganze Welt bedrohen. Die Wahrscheinlichkeit von solcher Störungen an einer Stelle ist deswegen größer denn je. Zu solchen Störungen gehören wirtschaftliche Krisen, politische Krisen mit Kriegsausgang, Umweltverschmutzung, Zersetzung der Gesellschaft, überbevölkerung "Zurückschlagen der Natur" (Krankheiten, Umweltkatastrophen), Kulturkampf (3. Welt versus 1. Welt, politische Systeme, Religionskriege). Diese Probleme könnten kausal oder sonst wie miteinander verknüpft werden; überbevölkerung oder ungleichmäßige überbevölkerung könnte die Religionsauseinandersetzungen verschlimmern.
Bereits während des 1. Weltkrieges und durch ihn haben die Vereinigten Staaten von Nord Amerika eine Vormachtstellung in der Welt erobert. USA ist oder war das Traumland der unbegrenzten Möglichkeiten, individueller Entfaltung und der Freiheit. Es wurde zu einem Vorbild für die restliche Welt. Es schien, als ob es nichts besseres gäbe, als Amerikaner geboren zu sein, es sei, daß man schwarz und arm ist. Dieses Konzept des amerikanischen Lebens hat sich auch erfolgreich in andere Länder verkauft. Die anderen Länder hießen seitdem die Entwicklungsländer, die sich erst zum Stand der USA entwickeln sollten. Seltsamerweise existieren die meisten Kulturen der Entwicklungsländer länger als USA. Neben Amerika gibt es noch eine Handvoll (G7) Länder, die annäherungsweise den Amerikanern gleichkommen. Die Idee, daß diese Länder den anderen Ländern die Entwicklungshilfe leisten und sie auf ihr Niveau zu bringen ist moralisch lobenswert und höchst idealistisch, aber leider aus vielen Gründen nicht realisierbar. Zuerst wegen der Ressourcenknappheit. Hier geht es vor allem um natürliche Vorkommen und Belastbarkeit der Umwelt. Würden alle Menschen so viel Fleisch essen wie die Amerikaner (vorzugsweise als Hamburger) mußte es noch 4 Erden geben, um den Mais für die Verfütterung des Vieh anzupflanzen. Auch die Benutzung der Elektrizität, öl, Kohle und anderen Ressourcen läßt sich unmöglich auf die ganze Erdbevölkerung übertragen. Die prozentual wenige Industrie Staaten benutzen die meisten Ressourcen und verpesten in den höchsten Maße die Umwelt. Es gab schon unzählige Weltkonferenzen, wo die Industrieländer aus ihrer eigenen Erfahrung geraten haben die Tropenwälder doch nicht abzuholzen. Für die Länder nah am Äquator klang das ziemlich verlogen. Zuerst, weil die Industrieländer ihre eigenen Wälder schon längst abgeholzt haben, zweitens das Holz wird fast ausschließlich nach Europa, Japan und USA exportiert. Auch die Entwicklungshilfe kann anders verstanden werden. Es bedeutet vor allen Export eigener Produkte, wobei dieser gewaltige Exportüberschuß dem eigenen Wohlstand sehr half. Dies kann aber eine große Gefahrquelle für ein Exportland sein. Bei Schwankungen der Weltkonjunktur verzichtet man am ehesten auf teuren Auslandsartikel. Ein überschuß am Export wirkt wie ein Hebeleffekt auf die eigene Volkswirtschaft. Besonders der Exportmeister Deutschland kann diese Tatsache irgendwann zu spüren bekommen. In dieser Situation wäre es für ein Exportland ratsam eine dicke Fettschicht für schlechte Zeiten aufzubauen. Das ist aber in Hinblick auf die hohe Staatsverschuldung der BRD eher nicht der Fall.
Unglücklicherweise (aus der Sicht der G7) befinden sich die wichtigsten verbleibenden natürlichen Vorkommen in der Länder der dritten Welt. Eine Zusammenarbeit oder besser Kooperation ist deswegen notwendig. Die fortschreitende Emanzipation der dritten Welt macht die Ausnutzung dieser Vorkommen immer schwieriger. Oft könnte man den Eindruck haben, daß der Export der eigenen Lebensweise nur den Zweck hat, den Bedarf auf eigene Produkte zu wecken. Das ist aber für viele Länder nur bezahlbar, wenn sie eigene Vorkommen verkaufen. Von der Gleichstellung ist hier keine Rede. Das wäre nur möglich, wenn eine Lösung für die ganze Menschheit möglich wäre. Für die Industrienationen ist die Beibehaltung des Status Quo für ihre Vormachtstellung sehr wichtig. Die Ressourcen sind so bedeutend, daß viele Länder ihre Interessen sogar mit Krieg zu schützen bereit sind. Diese Aussage gehört seit langem zur Hauptlinie der Politik der USA und das ist nichts Geheimes. Interessant ist, daß wenn in Europa der Krieg als die Erfahrung der unsinnigen Verschwendung von Menschenleben und Material ist, für die Amerikaner der Krieg fast nur die Ausbreitung ihres Einflusses bedeutete und mit wirtschaftlichem Aufschwung gebunden war. Vietnamkrieg war hier eine Ausnahme. Das ist keine Kritik der Vereinigten Staaten und auch keine Ablehnung ihrer Politik. Solche Zielstrebigkeit und vor allen die Klarheit der Ziele könnte man auch von europäischen Gemeinschaft erwarten. Die Einmischung von Amerika in das Weltgeschehen ist aus geschichtlicher Sicht nur lobenswert. Bis jetzt hat es niemandem geschadet von Amerika besiegt zu werden und unter ihrer Einfluß zu stehen. Man muß es aber nur richtig machen. Europa hat mit den beiden Weltkriegen total versagt und ohne Einmischung von Amerika wäre es zu Neu-Heiden-Barbarenland geworden, was auch mit dem Osteuropa für über 40 Jahre geschah.
Es ist zu vermuten, daß die Unterschiede zwischen den Ländern der ersten und zweiten Sorte durch komplexere Technik noch verstärkt werden. Es wird in der Zukunft nur zwei Gruppen von Länder geben: Insider und Outsider. Es wird sich in den nächsten Jahren für viele Länder noch zeigen zu welcher Gruppe sie gehören werden (s.g. Schwellenländer wie Osteuropa oder der Asiatische Tiger). Auch die Technologie wurde zu einem wichtigen strategischen Faktor. Präsident Clinton hat als in seiner Wahlkampanie die Industriespionage als erstes Ziel der Geheimdienste öffentlich genannt und eine engere Kooperation mit der eigenen Industrie angesagt. Die Tatsache, daß die Spionageziele in Bündnisländern liegen, hat niemanden geärgert, auch die Verbundspartner nicht. Solche Zweiteilung der Welt wird noch weitere Probleme nach sich ziehen.
Die Gegner, der zugegeben düsteren Vision der Zukunft, sehen in den technischen Fortschritt und Wissenschaft eine mögliche Lösung der Probleme. Trotz der ungeheuren Schrecklichkeiten des letzten Jahrhunderts, die durch besseres Verständnis der Technik im ihren Maß noch verstärkt wurden, gibt es noch Menschen, die an die Güte des Verstandes und der Vernunft glauben. Das Prinzip ist klar. Durch neue Technik könnte man ohne Wohlstandeinbußen der Industriestaaten einen niedrigeren Ressourcenverbrauch erreichen, so daß ein Wohlstand für alle Erdbewohner denkbar wäre. Leider ist in der letzten Jahren im Vergleich zu revolutionären Entdeckungen des Anhangs des XX. Jahrhundert eine Stagnation in der Wissenschaft zu beobachten. Der Fortschritt wird eigentlich nur durch praktische Anwendung der früheren Erkenntnissen erreicht. Man profitiert bisweilen von interdisziplinären Kontakten. Sensationelle Entdeckungen machen vor allen die Leute, die ihre Disziplin gewechselt haben. Der Grund dieser Stagnation liegt in den Menschen selbst. Man kann es bezeichnen als eine Komplexität-Barriere. Obwohl ein menschliches Gehirn sehr kompliziert ist, ist es endlich. Bis jetzt entstehen die Erkenntnisse nur im menschlichen Gehirnen. Wenn man aber die Wissenschaft als Zufügen der neuen Erkenntnissen zu den alten versteht, wobei man auch die alten Erkenntnissen verstehen muß, um irgendwann einen neuen Ziegelstein beizutragen, dann ist einzusehen, daß jede neue Entdeckung eine immer größere Gehirmleistung voraussetzt. Wenn also die Anzahl von überragenden Individuen in der Zeit konstant ist (es gibt immer prozentual genau so viele Genies), dann wird die Entwicklung der Wissenschaft zwangsläufig langsamer. Anders gesagt sollte sich die Wissenschaft immer kontinuierlich schnell entwickeln, mußten sich die Menschen auch genetisch verändern. Es ist aber bekannt, daß die evolutionäre Entwicklung der Menschen von ein paar tausenden Jahren anhielt. Das ist vielleicht der Grund dafür, daß so eine revolutionäre Theorie wie die Chaostheorie, keine Revolution in der Wissenschaft hervorgebracht hat. Das gleiche gilt übrigens für die Spieltheorie oder Kybernetik. Es gab schlich und einfach keine freien Kapazitäten, um diese Theorie zu verarbeiten. Selbstverständlich kann man durch die Spezialisierung und gleichzeitige Bildung von Wissenschaftlerteams diese natürliche Komplexität-Barriere noch übertreffen. Aber auch dieser Entwicklung sind Grenzen gesetzt. Zuerst wachsen mit Anzahl der Teammitglieder die Organisationsprobleme (Koordination des Informationsflusses), so daß eine produktive Arbeit unmöglich wird. Nicht zu übersehen ist auch die wachsende Informationsmenge der Wissenschaft. Heutzutage braucht man jahrelange Studien, um nur einen überblick in einem Gebiet zu haben. Auch die Suche nach dem bereits Erkannten ist immer schwieriger. Oft werden Forschungen doppelt oder mehrfach betrieben, ohne das man davon weißt. Es ist vielleicht irgendwann weniger aufwendig, etwas selbst neu zu erfinden als danach zu Suchen, ob es schon jemand erfunden hat. Es gibt bereits Dienstleister, die entgeldlich im Internet gezielt nach Informationen suchen.
Die Abhilfe würde hier nur die Abkopplung der Fähigkeit der Erkenntnis vom menschlichen Gehirn schaffen. Die Möglichkeit des Informationszüchten wurde schon in 60'er Jahren erwogen. Es ist aber bis jetzt nicht zu bestimmen, ob die Bildung von solchen elektronischen Systemen bereits die Komplexität-Barriere des Menschen übersteigt.
Bei der Definition eines Problems ist oft nur der Zielzustand benannt. Die Problemstellung hat aber eine Reihe von gedachten (impliziten) Voraussetzungen bzgl. der möglichen Mittel zur Lösung des Problems. Viele Probleme konnten nur gelöst werden, wenn man die Mittelauswahl über die angenommene Grenze ausweitet. Das berühmteste Beispiel dafür ist das Ei von Columbus. Die Definition des Problems: Ein Ei gerade stellen, hat keine Beschränkung erhalten, daß das Ei nicht beschädigt werden kann. Trotzdem was die Idee des Columbus das Ei einfach ein bißchen einzuschlagen ungewöhnlich und deswegen gerade genial.
Es zeigt sich aber, daß die Menschen ihre Mittelauswahl zur Lösung des Problems noch eher beschränken als erweitern. Das folgende Beispiel zeigt, wie wichtig der Handlungsraum für effektive und effiziente Problemlösungen ist. Die Arbeitslosenproblem haben die Kommunisten und Nazis gelöst, indem sie die Leute in Zwangslager steckten oder Zwangsarbeit verhängten. Es ist ein Zeichen der Beschränktheit, wenn man es ihnen als eine Leistung ansieht. Die soziale Unruhen wurden mit Massenerschießungen beantwortet. Es sind ziemlich drastische Beispiele, aber oft ist es schwer abzuwiegen, ob die Konsequenzen des Problems schlimmer wären als die Maßnahmen zu dessen Bekämpfung. (Ist die Krankheit schlimmer als der Heilmittel?) Die Abschaffung des Arbeitslosengeldes wird bestimmt die Anzahl der Arbeitslosen drastisch mildern, bis jetzt sind aber solche Maßnahmen politisch unzumutbar. Die Auswahl der Mittel wird durch die Ethik bestimmt und das ist gut so, daß man einfach nicht Alles machen darf, obwohl man es machen könnte. Es ist aber schon mehrmals beobachtet, daß die ethischen Grenzen fließend sind. Sie verändern sich mit der Zeit und sind von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich .
Auch in der Zukunft wird eine Veränderung der ethischen Grenzen immer schneller. Es bedeutet auch nicht, daß diese Grenzen sich immer ausbreitet werden, vielleicht wird in mancher Hinsicht eine Einengung passieren. Schon heute ist ein Krieg mehr verwerflich als eine Abtreibung. Das Gleichgewicht wird sich vom Individuellen zum Gesellschaftlichen verschieben. Die persönliche Unantasbarkeit des Menschen wird dem gesellschaftlichen Wohlgehen geopfert. Zum Beispiel könnte die "Komplexitäts Barriere" (siehe oben) durch Genmanipulationen verschoben werden. Bei der Gelegenheit konnte man ein paar der heutigen unnötigen menschlichen Merkmale entfernen, wie Aggressivität oder zu großen Sexualtrieb. Die menschliche Identität, wie heute, wäre vielleicht zerstört, andererseits wäre die Rasse Mensch dadurch vielleicht gerettet. Es ist eine schwierige Entscheidung und es sollte klar sein, daß sie fallen muß.
Das Verhältnis Mensch zur Natur ist mehr als angespannt. Selbstverständlich kann die Natur keinen Krieg mit Menschen führen. Es ist auch ein Mißverständnis Mensch und Natur (Kultur und Natur) als völlig Gegenseitiges und Verschiedenes zu sehen. Es ist wirklich schwierig durch genaues Nachdenken eine Klarheit über diese fast scheinbar selbstverständliche Begriffe zu bekommen. Der Mensch ist, ob er will oder nicht, ein Teil der Natur. Er bedarf ihrer, um seine primäre Bedürfnisse zu stillen. Früher erschien es den Menschen, daß sie ein Teil der Natur vielleicht mehr als ein anderes brauchen. Sie wollten auch ein Teil von ihr entbehren können. Sie hatten den Mut, sie zu verändern und ihren Bedürfnissen anzupassen. Nach ein paar Katastrophen hat man allerdings bemerkt, daß die Natur eine sehr verflixte Struktur ist, die man leicht aus dem Gleichgewicht bringen kann. Also muß man die Natur nach dem Alles oder Nichts Prinzip so nehmen wie sie ist. Die andere Tatsache: die Menschen unterliegen immer noch den Gesetzen der Natur. Die Eigenart der Menschen in großen Anhäufungen zu leben unter ständiger Mischung macht sie ideal für ansteckende Krankheiten. Im Mittelalter wurden im Europa ganze Städte von Typhus und Pest fast ausgerottet. Nach der Entdeckung der Krankheitserreger und Einführung der Hygienevorschriften schien der Kampf mit den Krankheiten auf lange Sicht für gewonnen. Die Antibiotika sollten den letzten Stoß den Krankheiten versetzten. Man hat aber erst spät gemerkt, daß die Anpassungsfähigkeit der Mikroben enorm ist. Die Evolutionsgeschwindigkeit ist bei Bakterien durch Umschlaghäufigkeit der Gene um mehrere tausendmal größer als bei Menschen. Sie ist so groß, daß Wissenschaftler ein wahres Rennen mit den Bakterien machen, um die Antikörper für immer neuen Mutationen zu produzieren. Es wurden schon mutierte Bakterien gefunden, die völlig resistent gegenüber Antibiotika sind. Bei solchen Fällen sind die ärzte völlig hilflos, ein Schamane könnte vielleicht mehr effektiv sein. Bis jetzt hat man auch nicht besseres gefunden, als das eigene menschliche Abwehrsystem. Die Unterstützung dieses Systems ist oft die Hauptaufgabe der Ärzten. Anderseits sind die Krankheiten, die unter Kontrolle sein sollten, wie Tuberkulose oder Hepatitis, wieder in veränderten Form zurückgekehrt. Der Virus Aids hat die ganze menschliche Populationen in Schrecken versetzt. Das Finden von einem wirksamen Heilmittel gegen diese Krankheit ist fast unmöglich. Was wäre denn, wenn Aids mehr ansteckend wäre. Es gibt auch keine Garantie, daß es irgendwann nicht dazu kommen könnte, daß Aids genau so ansteckend wird wie die Grippe. Trotz des Fortschritt in der Medizin ist also nicht auszuschließen, daß in der Zukunft eine Massenepidemie ausbricht. Wegen der Anzahl der Bevölkerung und ihrer Reiselust wären dessen Folgen vielleicht schlimmer als das Massensterben im Mittelalter.
Schon zum Anfang der Industrierevolution hat man die verheerende Auswirkungen der Industrieverschmutzung auf die Umwelt bemerkt. Der wirkliche Umweltschutz begann jedoch erst dann, als die Existenz von Menschen selbst bedroht war. Letzte Zeit ist auch der Schutz von aussterbenden Arten in die Mode gekommen. Es stellt sich aber heraus, daß eigentlich nur die Arten geschützt werden, die irgendeine Nützlichkeit für die Menschen haben. Die Größte Umweltschutz-Offensive der Grünen betraf sicherlich den Schutz der Wale. Die Wale sind als imposante Tiere in der Hinsicht des Marketing sehr gut geeignet, um die Parteikassen zu füllen. Gleichzeitig sterben vielleicht pragmatisch gesehen wichtige Arten aus, deren Namen die meisten nicht kennen. Die Wichtigkeit einer Spezies wäre dadurch gegeben, wie ein ökosystem auf Populationsschwankungen dieses Spezies reagiert. Abgesehen davon wäre es mit den beschränkten Mittel wichtiger, ganze ökosysteme intakt zu pflegen, als unbedingt ein paar Exemplare einer Spezies am Leben zu erhalten. Wenn die Lebensräume zerstört sind, ist die Todesstrafe für die freilebenden Tiere bereits ausgesprochen. Es macht ökologisch kein Unterschied wenn 10 oder 0 einer Spezies noch leben, wenn sie sich nicht mehr auf natürliche weise vermehren können. Bei 10 Exemplaren ist auch die genetische Vielfalt einer Art bereits verloren. Außerdem sind ein paar Wale viel besser zu schützen, als irgendwelche Einzeller wie Algen, deren Bedeutung für ein ökosystem viel größer ist. An sich kann man den heutigen Umweltschutz oft nur als gelungene Beruhigung des Gewissens betrachten.
Bereits seit Zeiten des Jean-Jacques Rousseau gibt es die Rufe nach Rückkehr zur Natur. Es ist aber unmöglich, daß alle Europäer auf einmal so leben wie von 1000 Jahren. Die Anzahl der Bewohner ist zu groß um jeden die Gelegenheit zu bieten als Jäger und Sammler zu leben. So eine bewußte Entkultivierung würde wahrscheinlich dazu führen, daß andere Völker schnell mit dem Kolonisieren des neuen-alten Europa anfangen würden. Es ist nicht möglich zu vergessen, daß man eine Atombombe hat oder sie jederzeit bauen kann. Genau wie die meisten Menschen schlecht vergessen würden, daß man Blinddarmentzündung behandelt kann und sie keine Strafe der Götter ist. Die wenigen Individuen, die ihren persönlichen Rückkehr zu Natur gewählt haben, enden schnell als Sozialfälle. Es ist paradox, aber die besten Naturfreunde sind diejenigen, die kein Kontakt zur Natur suchen. Wenigstens zertrampeln sie nicht die letzten Naturgebiete.
Die moderne Gesellschaft ist hochgradig organisiert. Wir alle leben in einem komplexen sozialen Gefüge. Von der Geburt aus ist jedem modernen Mensch eine bestimmte Rolle zugeteilt. Als Kind, Schüler, Student, Arbeitskraft und schließlich als Rentner. Solches System bietet viele Vorteile für ein Individuum: Sicherheit und Vorzüge der Arbeitsteilung gehören zu den wichtigsten. Der Preis für solchen gesellschaftlichen Vertrag ist die Beschränkung der individueller Freiheit. Man darf einfach nicht alles machen, was man will. Diese Beschränkung wird im idealen Fall nicht als solche empfunden, weil sie an moralische Werte der Ethik gebunden ist. Die Einhaltung solcher Beschränkungen wird durch spezielle Institutionen überwacht, wie Polizei und eine überschreitung wird bestraft. Das höchste Maß der gesellschaftlichen Organisation ist der Staat, dessen Form durch das politische System gegeben wird. Das beste uns bekannte politische System ist ohne Bedenken die Demokratie. Das ändert aber nicht die Tatsache, daß die Demokratie auch Schwächen hat deren Größte ihre Anfälligkeit auf äußere wie innere Eingriffe ist. Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, daß demokratische Länder durch Manipulationen von Massenmedien und Verrat sehr leicht zum Opfer ihrer eigenen Freiheit werden. Die Präsidentenwahlen in der USA machen das Prinzip der Demokratie fast zum einer Farce, weil sie durch Geld der modernen Oligarchie beeinflußt werden. Das Gedanke, daß der Wille des Volkes sich in einem Mann konzentrieren läßt, ist auch ziemlich skurril. Es gab demokratische Länder, die nun auch von der Weltkarte verschwunden sind, weil ihre absolutistisch regierte Nachbarn einfach besser und entschlossener einen Krieg führen konnten. Die Demokratien sind fast unfähig zu einem Präventivschlag, auch eine klare Außenpolitik scheint unmöglich zu sein. Vielleicht ist gerade die Trägheit dieses politischen System ein Grund für seinen Erfolg. Das Beispiel der Weimarer Republik und Italiens zeigt wie einfach eine Demokratie durch Massenunruhen und eine entschlossene Minderheit umzustürzen waren. In Zeiten des Umschwungs und Krisen ist die demokratische Massenvernunft (oder Unvernunft) eher auf der verlorenen Seite. Das haben auch die deutschen Politiker erkannt. Die Arbeitslosenzahl ist der größte Feind der Demokratie. Die modernen Demokratien haben diese Tatsachen anerkannt. Die persönliche Redefreiheit wurde beschränkt. Links- als auch Rechstextremismus ist im Deutschland verboten. Nicht nur politische Kräfte aber auch jede andere Machtkonzentration wie industrielle Kartells sind gefährlich. Spezielle Institutionen wie FBI habe Sonderrechte erhalten, um die Bildung von solchen Machtzentren zu verhindern. Die demokratische Kontrolle von diesen Institutionen ist schwierig und an sich vermindert ihre Leistung (z.B. durch Veröffentlichung der Geheimaktivitäten). Es gibt einem gewissen Teufelskreis der Demokratie. Sie muß sich schützen indem sie sich selbst auffrißt.
Ein dermaßen hochgradig komplexes System wie der Staates ist auch sehr gut angreifbar. Erst mit der Entwicklung der Technik ist der Terrorismus entstanden. Eine handvoll von Individuen können durch entschlossen bedenkenloses Handeln einen großen Schaden in diesem System verursachen. Die Terroristen zielen auch nicht auf die staatliche Machtzentren sondern begnügen sich mit den Morden an Unschuldigen, um durch so entstandene Zweifel der Bürger an ihre Sicherheit zu profitieren. Sie nutzen auch konsequent die Massenmedien. Sogar Gerichtsverhandlungen sind für ihre Propagandazwecken bestens geeignet. Der komplette Schutz von Terrorakten ist fast nicht durchführbar und sehr teuer. Das Bahnnetz ist unmöglich ganz zu überwachen. Eine abgeschraubte Schiene kann die Ursache für eine großen Unfall mit vielen Opfern sein. Angesicht der Gefährlichkeit des Terrorismus wäre es ratsam die Terroristen nicht wie gewöhnliche Kriminelle zu behandeln. Verhandlungsverbot mit Terroristen (praktiziert durch Israel) oder Aburteilung im Schnellverfahren (Erschießung an der Tatstelle) wären die möglichen Waffen gegen den Terrorismus. Mit der Entwicklung der Informationstechnik (wie Internet) ist es sogar möglich einen großen Schaden zuzufügen, ohne selbst dabei zu sein. Computerhacker sind vielleicht schon heute effektiver als rückständige Bombenleger. Andererseits wird der demokratische Staat durch Fortschritt der Technik immer mehr Möglichkeiten haben, die Verfassungstreue der Bürger billig zu überprüfen. Ein riesiger überwachungsapparat wie STASI in der DDR wäre nicht nötig. Schon heute werden die Telefongespräche zu 50% aufgenommen. Spezielle Spracherkennungsprogramme können diese Gespräche nach Wörtern absuchen, auch einzelne Personen können durch ihre Stimmen identifiziert und geortet werden. Durch elektronischen Geldverkehr kann man heutzutage sehr viele Informationen über jeden Bürger herausfinden. Die Menge dieser Informationen stellt für Großrechner kein Problem dar. Die Musterfahndung der R_AF-Mitglieder in der 70'ger Jahren hat die Effektivität solcher Systeme bewiesen. Damals hat man als Datengrundlage das Verzeichnis der Personen benutzt, die Stromrechnung bar bezahlen. In England wurden auf den Straßen spezielle Kameras installiert, die jeden verfolgen können.
Das neue Telekommunikationsgesetzt Deutschlands hat sogar eine spezielle Klausel darüber, daß jede informationsübertragende Einrichtung eine Möglichkeit haben muß widerrechtliche Aktivitäten zu verfolgen. Es heißt, daß z.B. jeder Mobilfunkteilnehmer von der Polizei abgehört und geortet werden kann und die Anbieter müssen dafür sorgen, daß eine solche Möglichkeit besteht. Ein Trend zu Beschränkung der persönlichen Freiheit und Kontrolle der Bürger kann der Preis für die Sicherheit des Landes sein. Solche Entwicklung könnte mal dazu führen, daß man irgendwann unbemerkt die Zustände aus dem Buch Orwells "1984" hat und das auf einen ganz demokratischen Weg.
Das die Technik sehr gefährlich für ganze Menschheit sein kann, ist seit der ersten Explosion einer Atombombe jedem klar. Ich möchte aber nicht über solche Gefahren sprechen oder die Verantwortlichkeit der Wissenschaftler diskutieren. Die einzigen, die in dieser Frage verantwortlich sein könnten, sind die Politiker (wozu wären sie sonst da). Aber auch die "gute" Technik ist gefährlich. Genaugenommen ist sie gefährlich, wenn sie ausfällt (oder weil sie ausfallen kann). Besonders die hochvernetzten Informationssysteme sind ein hoher Risikofaktor. Seltsamerweise werden solche Systeme bis heute nicht als gefährlich empfunden. Jeder versteht, daß eine Brücke zusammenfallen kann, wenn sie schlecht gebaut ist. Was aber das Jahr 2000 Problem ist, verstehen nur wenige und das ist nur die Spitze des Eisberges. Beim Computer ist besonders die Software störanfällig . Die Programme und ihre Vernetzung bestimmen den Wert des Informationssystems. Es ist für jeden ersichtlich, daß ein Gebäude dadurch überprüft wird, indem es von unabhängigen Spezialisten in jedem Bestandteil genau unter die Lupe genommen wird. Man kann nicht sagen, daß ein Haus sicher ist, indem man es von der Straße betrachtet, mit dem Urteil, daß es einen soliden Eindruck macht. Das geschieht heutzutage mit der Software. Niemand weiß wie sicher ein Programm ist, weil man nicht wissen kann, wie es aufgebaut ist. Die grundsätzliche überprüfbarkeit und Testbarkeit der Programme lassen wir hier unbeachtet. Windows NT hat die hohe Sicherheitsstufe C bekommen, nur weil es irgendwelche äußere Merkmale erfüllt hat und man glaubt, daß M$ gute Programmierer hat und eine solide Firma ist. Da lachen die Hühner (Hacker)!. Die Ausnahme sind die offen Programme (open source), bei denen jeder Sachkundige ihren Aufbau beurteilen kann. Deswegen gehören heutzutage die lizenzfreien offenen Programme, wie das Betriebssystem Linux zu den Ausfallsichersten überhaupt. Wie heutzutage die Buchführung der Aktiengesellschaften publizierpflichtig ist, müßten in der Zukunft die Quelltexte von jedem wichtigen Programm allen zur Verfügung stehen. Die Software ist zu wichtig und zu wertvoll um das Geheimnis von ein paar Leuten zu sein. Das Urheberrecht der Software muß dem heutigen Recht beim Musik oder Literatur gleichen. Auch Software ist vorwiegend eine mentale Leistung. Die größten Kosten verursacht das Bilden der Idee, die Vervielfältigung kostet fast gar nichts und ist verlustfrei. Früher waren die großen Symphonien ein Geheimnis der Komponisten und nur sie haben sie aufgeführt, erst nach dem Einführung der Urheberrechte hat man auch die kompletten Partituren kaufen können. Der Beweis dafür, daß die unerwartet funktionierenden Informationssystem wirklich Geld kosten können, liefert der Börsenkrach in den 80'er. Der Auslöser dieses Krachs war eine Kettenreaktion unter vernetzten automatischen Brokerprogrammen. Die Börsenprogramme hatten einen eingebauten Mechanismus. Wenn eine bestimmte Aktie einen bestimmten Grenzwert unterschritten hatte, wurde sie automatisch ohne Zustimmung der menschlichen Makler verkauft. In einer Nacht sind ohne menschlichen Dazutun die Aktien an allen Börsen der Welt um die Hälfte gefallen, weil alle Programme auf einmal verkaufen wollten. Am nächsten Tag konnten die Makler diese Entwicklung nicht einfach rückgängig machen. Die Börse brauchte geraume Zeit um sich zu erholen. Wenn man bedenkt, daß hinter diesem Börsenkrach, den nur Computer auslösten, ganze Volkswirtschaften gelitten haben und Millionen von Leuten ihren Arbeitsplatz verloren, wird das Risiko solcher Systeme bewußt.
Durch die Globalisierung und permanente Vernetzung rücken scheinbar auch unterschiedliche Kulturen zusammen. Die unterschiedlichen politische Systeme, Auffassungen über Moral, Werte, Religion unterliegen ständigem Konkurrenzkampf. Sind die Wertvorstellungen antagonistisch, ist ein friedliches "Auseinanderleben" (z.B. durch Trennung) nicht möglich. Ein Beispiel: Der Kommunismus war bereits dann in einer Sackgasse, als die Leute durch TV, Hollywood Filme oder Radio erfahren haben, daß die ausgebeuteten Arbeiter aus USA sich zwei Autos, 5 Fernsehen, 1 Haus, 3 Kühlschränke leisten könnten. In Stalins Russland hat der Staatsapparat solche Informationen den Leuten vorenthalten, so daß eine Diktatur möglich war. Die russische Propaganda hat auch geschafft sich so gut selbst darzustellen, daß in der USA man wirklich panische Angst vom Kommunismus bekommen hatte. Als ob man an die überlegenheit des eigenes Systems auch nicht so richtig glaubte. Ohne Zweifel übt heutzutage die amerikanische Kultur ("Way of Life") den stärksten Eindruck auf die Erdbewohner aus. Leider können nicht alle nach Amerika auswandern, genau so wie nicht alle nach Europa auswandern können. Den Traum, daß man im eigenem Land auch amerikanische Verhältnisse schaffen kann, lassen wir einen Traum sein. Diese Tatsache erzeugt eine starke Spannung zwischen den Kulturen (den Insidern und Outsidern). Die reichen Länder werden mit den Fluß der Einwanderer konfrontiert, deren einzige Chance im Hight-End-Stil zu leben wirklich das Abhauen ist. Die armen Länder (Outsider oder 3. Welt) werden zwangsweise feindlich gesinnt, weil ihre eigene Kultur angeschichts der Besseren aus der ersten Welt im Staub zerfielt. Aus diesem Grund könnte auch die DDR nie zufriedene Bürger haben und nur mit Mauer überhaupt existieren. Dieser Sachverhalt wird noch durch ungleiche Bevölkerungswachstumsraten noch verschärft. Europa braucht einen konstanten Fluß an jungen Leuten. Problematisch wird hier nur die schnelle und nahtlose Integration und die zielorientierte Auswahl der Einwanderer.
Ohne auf die politische Diskussion einzugehen, ob Deutschland ein Einwanderland ist oder auch nicht, wagen wir einen Blick in die Statistik. Seit dem Entstehen der BRD gibt es kein Jahr, in dem mehr Leute Deutschland verlassen als zugewandert sind. (Saldo an Zuwanderungen 1991-423.000 1992-529.900 1993-267.799 1994-152.500) Wenn man bedenkt, daß unter Einwanderern die besten Individuen eines Landes anzutreffen sind, die genug Mut und Verstand haben, ihr eigenes Land zu verlassen, ist ein Einwanderer fast immer eine Bereicherung für die eigene Volkswirtschaft. Ohne Geld in eine Ausbildung zu investieren bekommt man fleißige, motivierte und oft gut ausgebildete Arbeitskräfte, die zusätzlich zu niedrigem Lohn arbeiten. Man soll aber damit nicht übertreiben und wenn es zu viele sind, sollte man sich die Zeit lassen, die besten unter deren auszuwählen. Man sollte die nehmen, die am besten zu Deutschland passen (weiß und christlich) und das meiste menschliche Potential (Ausbildung, Geld) darstellen. Die heutige Einwanderungspolitik Deutschland ähnelt der Lotterie für Arme "kommst du rein, hast du gewonnen". Wenn die Einwanderung gefährlich ist, dann ist die Auswanderung gerade katastrophal. Wie können die Länder der 3.ten Welt überhaupt zu etwas bringen, wenn die wertvollsten Volksschichten sich am schnellsten ins Ausland absetzten. Das war auch ein übel der alten DDR.
Emigration ist aber das sanfteste und friedlichste Produkt der Spannung zwischen Kulturen. Einige Outsider-Länder werden vielleicht versuchen durch neue Waffen gleichstark mit den Insidern zu werden. Oft gibt es überhaupt keinen Wunsch die Reichtümer der anderen zu erobern, sondern nur die anderen genauso arm zu machen. Die eingebildete eigene Unterlegenheit der Kultur wird mit Hilfe der Atombombe oder aggressiver Religion kompensiert und die Unruhe in der eigener Bevölkerung wird so besänftigt. Das Sprichwort sagt "Was du nicht weißt, macht dich nicht heiß". Müssen die Europa und USA mit den eigenen Reichtum so prahlen, vielleicht hätte man weniger Probleme, wenn man ein bißchen bescheidener wäre.
Die absolute Schreckensvision betrifft den Genkrieg. Bereits heute sind die Giftstoffe bekannt, die nur auf eine Menschenrasse ihre tödliche Wirkung haben. Diese Gifte werden nur durch ein bestimmtes Gen aktiviert. Ein Staat könnte auch eine hochinfektiöse Krankheit produzieren und verbreiten und nur der eigener Bevölkerung (oder auch Bevölkerungsguppe) die Infstoffe zur Verfügung stellen.
Eines der ernsthaftesten Problemen der Zukunft wird die überbevölkerung sein. Noch schlimmer: Die überbevölkerung trifft vorwiegend die ärmsten Länder, in denen noch zusätzlich Hungersnot herrscht. Gleichzeitig sterben Millionen Kinder wegen Unterernährung oder unzureichenden medizinischen Versorgung. Es ensteht ein moralisches Dilemma, wenn man die nötige humanitäre Hilfe mit der überbevölkerungsgefahr abwiegt. Der Mensch bedeutet einen zu großes Wert, um seine Populationszahl ähnlich wie in der Tierwelt zu regulieren. (Durch Verhungern oder Morden) Es stellt sich automatisch die Frage, deren Lösung absolut nötig ist: Wäre eine humanitäre Hilfe gegen Beschränkung der Geburtenzahl ethisch vertretbar? Man könnte die Lebensmittel der humanitären Hilfe mit Antibaby-Pillen anreichern. Denkbar wären auch spezielle Krankheiten, bei denen die einzige Wirkung die Unfruchtbarkeit wäre. Die absolute Geburtenkontrollen würde eine spezielle Behandlung garantieren, wonach nur die künstliche Befruchtung möglich wäre. So wäre die Vermehrung ein Privileg geworden. Auch die medizinische Hilfe gegen Sterilisation wäre denkbar. Zugegeben entsprechen solche Szenarios nicht den heutigen Wertvorstellungen und solche Möglichkeiten würden wahrscheinlich heutzutage von fast jedem abgelehnt. Die Alternative wäre vielleicht noch unmenschlicher und schrecklicher. Wer kann die Garantie geben, daß Massenmorde, wie während des zweiten Weltkrieges nicht noch mal passieren. Im Gegenteil: In der Welt herrschen Hunderte von Kriegen, in denen Millionen von Menschen auf bestialische Weise umgebracht werden. Auch die Abtreibung ist ein Mord, trotzdem ist sie in jedem zivilisierten Land legitim. Chinas Regierung wird überall in der Insider-Welt als unmenschlich kritisiert. Trotzdem wird dieses Land unterstützt, weil die starke kommunistische Diktatur, vielleicht die einzige ist, welche die Geburtenkontrollen im Griff haben kann.
Auch wenn man von der schlimmen Lage in der 3. Welt absieht, sind sogar die reichsten Länder in einer kritischen Situation. Es findet eine langsame Zersetzung der sozialen Gefüge statt. Noch einmal bewahrheitet sich das Sprichwort "Geld macht nicht glücklich". Die Konsumgesellschaft hat den Preis dem Wert angeglichen. Die Hoffnung kann nur dann bestehen, wenn man zu alten Werten (unverkäuflichen) zurückfindet und neue schafft. Vielleicht ist eine intakte Familie oder gute Partnerschaft (Freundschaft) genau soviel Wert, wie ein Auto mit Klimaanlage? Kann ein Spaziergang im Wald ein Handy im Wert ersetzten? Kann eine gute Ausbildung 100 Programme des Digitalfersehen ersetzen? Die Schwierigkeit: Der Preis ist eine objektive durch den Markt angegeben Größe, der Wert ist subjektiv. Man muß regelrecht zum Wert erzogen werden. Eine Theatervorstellung ist vielleicht für einem wertlos, wenn er nicht gelernt hat es zu genießen, den Preis für einen dicken Mercedes kennt jeder. Zu allem Unglück fordert die Vernetzung und allgegenwärtige Information nicht die Ausbildung zu hohen Werten sonder die Kommerz. Die Ausbildung der Bevölkerung ist ein relativ schwerer Weg, das allgemeine Glück konnte auf andere Weise leichter erreicht werden. Durch Freigabe der Rauschmittel könnten viele Leute auf sonstige Forderungen verzichten. Auch durch die totale Gefangenschaft in Scheinwelten (Phantomatiesierung oder virtual reality) könnte man auf einfache Weise alles Mögliche den Leuten vorgaukeln.